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David Reitenbach — Internet Fish

Carte Blanche — Winter 2018


D

„Internet Fish“ behandelt die Frage, wie wir uns in Zukunft in unserer immer umfassenderen und durchdringenden digitalen Infrastruktur, dem Internet, zurechtfinden können. Gerade einmal 30 Jahre alt und schon ist es mit einem jährlichen Datenverkehr von 1,4 Zettabyte und der Erschließung sämtlicher Geräte und Gegenstände zu unserer täglichen Lebensgrundlage geworden. Um uns bei dieser Menge an Daten zurechtzufinden und den Wert des Internets nutzen zu können, entwickelte Brian LaMacchia im Jahr 1996 das erste Interface für eine intelligente Durchsuchbarkeit des Internets. In Anlehnung an die Sprachbilder rund um das selbst abstrakte Thema, wie die Metapher des Internets, als digitales Wasser, als globales Datenmeer und den Fisch, als Akteur im, und Kenner des Wasser nennt er sein Programm schon den „Internet Fish“.

Heute kommt „Internet Fish“ in die Neuauflage. Der „Internet Fish“ wird physische Wirklichkeit und steht dem Menschen nun als Helfertier (oder modernes Totemtier) zur Seite: Wie ein Blindenhund den Blinden durch die Welt führt, die er nicht sieht, begleitet der „Internet Fish“ seinen Besitzer als Desktop-Helfertier durch das Web. Er ist sensibel, das Internet als Raum wahrzunehmen und kennt dessen Topologie. Durch Änderungen der Muster, Farben und Strukturen seiner Schuppen (ähnlich einem biologischen Display) hilft er seinem Besitzer beim Navigieren und warnt ihn vor Gefahren. Der „Internet Fish“ ist ein, nun ständig im Tier- und Elektrofachhandel angebotener Aquarienfisch.

Die experimentelle Installation untersucht die Möglichkeiten und Ästhetik von Projection Mapping auf Lebewesen, als organische, bewegte Projektionskörper.


E

"Internet Fish" deals with the question of how we can find our way in the future in our increasingly comprehensive and pervasive digital infrastructure, the Internet. Just 30 years old and with an annual data traffic of 1.4 Zettabyte and the connecting of all devices and objects, it has already become our daily basis of life. In 1996, Brian LaMacchia developed the first interface for an intelligent Internet searchability in order to find our way around in this amount of data and to take advantage of the value of the Internet. Following the verbal images around the abstract theme itself, such as the metaphor of the Internet, as digital water, as a global sea of data and fish, as an actor in and connoisseur of water, he calls his program the "Internet Fish".

Today, "Internet Fish" is being reissued. The "Internet Fish" becomes physical reality and is now available to people as a helper animal (or modern totem animal): just like a guide dog leads the blind through the world he does not see, the "Internet Fish" accompanies its owner through the web as a desktop helper animal. He is sensitive to perceiving the Internet as a space and knows its topology. By changing the patterns, colours and structures of his scales (similar to a biological display), he helps his owner navigate and warns him of dangers. The "Internet Fish" is an aquarium fish that is now permanently on sale in pet and electronics stores.

The experimental installation explores the possibilities and aesthetics of projection mapping on living beings as organic, moving projection objects.