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Paul Kolling — Should I Stay Or Should I Go

Creating Paraphrases (Short Time Project) — Winter 2015

Should I Stay Or Should I Go ist eine Paraphrase auf das Projekt Border Patrol (1997) von Paul Garmin und David Rokeby.

Ihr Projekt beschäftigt sich mit dem Konflikt zwischen Technologie als Kontroll- und Machtinstrument und der von Technologie kontrollierten Gesellschaft und hat den Award of Distinction auf der ARS Electronica gewonnen.

Heute hat das Projekt durch eine weiter entwickelte Technik eine neue Relevanz bekommen. Face oder Objecttracking durch z.B. Computer Vision ist mittlerweile in allen möglichen Geräten wiederzufinden. Gleichzeitig sind Kameras keine statischen Objekte mehr die auf einen Sichtradius, abhängig ihres Standortes begrenzt sind, sondern können z.B. mit Hilfe von Drohnen jede mögliche Position einnehmen. Einen Markt für diese Art von Überwachung und Analyse gibt es sowohl im militärischen als auch Zivilen Sektor.

Should I Stay Or Should I Go besteht aus einer Federzugpistole, deren Abzug an ein Computer Vision Programm gekoppelt ist. Bewegt eine Person ihr Gesicht ins Visier wird es erkannt und der Abzug wird langsam zurückgezogen. Der Moment des Schusses steht nun unmittelbar bevor, ist jedoch abzuwenden in dem man sich aus dem Sichtfeld zurückzieht. Wann genau sich der Schuss löst ist nicht einsehbar.

Hierbei geht es um eine spielerische Annäherung an verschiedene Momente des original Projekts. So wird das unheimliche Gefühl reproduziert, sein Gesicht in einem Fadenkreuz wiederzufinden. Ob und wann geschossen wird, liegt nicht im Ermessen einer Person und kann nicht kontrolliert werden. Einzig und allein ein uneinsehbarer Code löst die Waffe aus oder eben nicht. Die Entscheidung des Programms ist total und wird nicht hinterfragt.