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Florian Kühnle — Cinema’s voice vectors

Beauty of Data — Winter 2007

Cinema’s Voice Vectors ist ein Objekt, das die audio-visuelle Synthese visualisiert, welche sich in der Wahrnehmung eines Kinobesuchers beim Betrachten des Filmes vollzieht.

Dort, im Kino, werden die Stimmen der Schauspieler fast immer von einem Lautsprecher in der Mitte der Leinwand wiedergegeben, obwohl die Gesichter und Münder der Schauspieler über die ganze Breite und Höhe der Leinwand verteilt zu sehen sind. Erst in der menschlichen audio-visuellen Wahrnehmung wird die Verbindung zwischen einem bestimmten Klang - einer bestimmten Stimme - und dem zugehörigen Schauspieler hergestellt. Die Skulptur hat die abstrahierte Form eines Kinos, mit einer aufrechten Leinwand und einer schrägen Ebene, die den Zuschauerraum repräsentiert. Von dieser Ebene aus erstreckt sich ein Bündel von aufleuchtenden Glasstäben und durchsticht an verschiedenen Stellen die Leinwand. Während die Skulptur läuft, kann man den Ton eines zweiminütigen Ausschnitts aus "Citizen Kane" hören. Wenn die Stimmen des Filmdialogs zu hören sind, leuchten die einzelnen Glasstäbe nacheinander auf und zeigen dadurch die Positionen der Münder der Schauspieler auf der Leinwand auf. DIe Länge der Glasstäbe korreliert mit dem Abstand der Schauspieler zur Kamera bzw. zur Leinwand.